Der Duft von süssem Knoblauch gefällt mir wahnsinnig gut. Und deshalb habe ich in letzter Zeit ein paar Experimente mit karamellisiertem Gemüse gemacht – fernab der „Crême Brûlée“. Du findest, das tönt kompliziert? Ist es überhaupt nicht. Da ich eine grosse Focaccia-Liebhaberin bin lag es also auf der Hand, ein solches Topping auf dieses tolle Apéro-Gebäck zu zaubern. Zusammen mit dem Oregano harmoniert es einfach wunderbar und wird auch deine Gäste reihenweise verzücken!
Dinkel – verträglicher Weizen
Es gibt viele Leute mit einer Weizenunverträglichkeit, die Dinkelmehl gut vertragen. Denn Dinkel ist die Urform des Weizens und nicht so überzüchtet wie manche Weizenart. Der hohe Kleber- und Eiweissgehalt verleiht Dinkelmehlen sehr gute Backeigenschaften. Es gibt jedoch zwei Punkte, die du bei der Verwendung von Dinkelmehl in Broten beachten solltest. Erstens mag es Dinkel nicht, zu lange geknetet zu werden (Gefahr der Überknetung). Und zweitens bindet Dinkel mehr Wasser als reines Weizenmehl. Die Gefahr, dass der Teig austrocknet, ist grösser. Deshalb wird hier mit einem Brühstück gearbeitet, um möglichst viel Flüssigkeit in den Teig zu bringen. Dinkelteige sollten auch eher kühl gehalten werden, sonst reissen sie schnell auf.
Olivenöl, Pfeffer, Fleur de Sel, nach Wunsch Chili
Zubereitung
Mehlkochstück 50g helles Dinkelmehl mit 250g Wasser in einer kleinen Pfanne unter ständigem Rühren – damit es keine „Klümpli“ gibt – aufkochen, bis die Masse dicklich wird. Noch kurz weiterrühren, bis sich die Masse beim Umrühren grob vom Pfannenboden löst. Abkühlen lassen, abdecken und mindestens 3 Stunden in den Kühlschrank stellen. Es ist überhaupt kein Problem, das Mehlkochstück 1-2 Tage im Kühlschrank zu lassen. Mach es, wann du Zeit hast und bleib auch beim Brot backen flexibel 😉
Ich finde es praktisch, das Mehlkochstück am Abend zu machen, so kannst du irgendwann am nächsten Tag mit dem Hauptteig beginnen und die Focaccia backfrisch unter die Gäste bringen.
Hauptteig Das Mehlkochstück und alle Zutaten 5 Minuten auf kleinster Stufe mischen, dann nochmals 5-7 Minuten auf zweiter Stufe kneten. Der Teig ist sehr weich, er löst sich nur knapp vom Rand. Das ist gut so. Den Teig in eine Teigwanne geben oder in der Schüssel lassen. Innerhalb von 2 Stunden mindestens 3x mit nassen Händen falten. Zwischendurch immer wieder gut abdecken und eher an den kühlsten Ort in deinem Zuhause stellen, denn Dinkel hat es nicht gerne zu warm 😉
Das BesondersGut Stretch and Fold-Video-Tutorial findest du hier.
Belag
In den Falt-Pausen kannst du das Topping vorbereiten. Dazu alle Knoblauchzehen in Scheibchen schneiden und im Olivenöl 10-15 Minuten goldbraun dünsten. Den Ahornsirup beifügen und 10 Minuten bei relativ hoher Hitze caramellisieren. Achtung: Knoblauch darf nicht anbrennen, deshalb immer schön dranbleiben… Die Oreganoblättchen vom Stiel ablösen und unter die Mischung geben. Jetzt noch würzen, aber das Salz erst am Schluss, damit das Topping nicht wässrig wird.
Die frischen Knoblauchzehen werden jetzt in Scheibchen geschnitten.
Formen Hast du den Teig genug gefaltet und gefällt dir seine Konsistenz, so gibst du ihn mit Hilfe der Teigkarte auf ein mit Olivenöl eingestrichenes Backblech (nicht sparen, sonst klebt es!). Jetzt verteilst du den Belag grob auf dem Teig und drückst ihn mit allen Fingern, die dir zur Verfügung stehen hinein. Gleichzeitig ziehst du den Teig sanft auseinander, sodass er schlussendlich ca. 1cm dick ist. Jetzt noch salzen.
Einmassieren ist fast wie ein Klavierkonzert geben. Alle Finger kommen zum Einsatz.
Stückgare
Jetzt nochmals 45-60 Minuten abgedeckt ruhen lassen. Nicht vergessen, spätestens jetzt den Backofen bei 220° vorzuheizen. Mit oder ohne Backstein möglich.
Backen
Die Focaccia bei 220° 25-30 Minuten ohne Dampf backen. 10-15 Minuten auf einem Gitter abkühlen lassen. Frische, ganze Oreganoblättchen darüber streuen und wenn möglich noch lauwarm servieren. En guete!
Der karamellisierte Knoblauch gibt dieser Focaccia das gewisse Etwas.
Und der Oregano steuert seinen Beitrag auch zu diesem Gaumenschmaus dazu.
Liebe Katharina,
und wieder ein tolles Rezept von Dir, die Focaccia ist herrlich luftig und gleichzeitig saftig. Ich habe eine „Garden-Focaccia“ daraus gemacht, dem karamelisierten Knoblauch noch etwas Chili hinzugefügt und damit die Boden der Blumen gestaltet, so konnte jeder Gast selbst entscheiden, ob ein Stück mit oder ohne Knoblauch gegessen wird. Es hat allen super geschmeckt und ganz herzlichen Dank für dieses tolle Rezept, ich werde es mit Sicherheit noch sehr oft backen.
Liebe Grüße
Simone
Hallo Simone
Wow! Was für ein tolles Kunstwerk. Die Idee mit dem Knoblauch ist super. Es freut uns, dass du mit uns backst und wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg und Freude.
Freundliche Grüsse
Annika und Katharina
Hallo Katharina
Sehr schöner Blog mit tollen Rezepten, Kompliment
Meinst Du, das Rezept würde inklusive Kochstück auch mit original italienischem Tipo 0 Mehl gut funktionieren?
LG Oli
Hallo Oli – vielen Dank für deine Nachricht und das Kompliment, das freut mich natürlich sehr 🙂 Ja, da bin ich mir sicher, das würde sehr gut funktionieren. Das Mehlkochstück ist für alle eher hellen Mehle sehr geeignet. Allenfalls musst du anfänglich etwas Wasser zurückbehalten. Die Wasseraufnahmefähigkeit ist nicht bei allen Mehlen gleich. Schick dann mal ein Bild runter! Gruss, Katharina
Nachdem ich die Focaccia mit Kamutmehl gebacken hatte, habe ich auch die Version mit Dinkelmehl ausprobiert. Statt Knoblauch – die Gäste kamen unter der Woche 😉 – habe ich auch hier als Belag getrocknete Tomaten, Oliven und Speckwürfelchen gewählt. Nicht gemischt, sondern schön nebeneinander, damit jeder wählen konnte was er mag.
Es hat toll geschmeckt und da auch die Zubereitung mit einer Knetmaschine problemlos ist, kommt dieses Rezept ganz klar zu meinen Favoriten.
Herzlichen Dank, liebe Katharina, dass du so viel Backwissen und all deine Rezepte mit uns teilst.
Hoi Susanne – sieht sehr lecker aus. Es freut mich sehr, dass es dir so gut gelungen ist. Bei der Focaccia finde ich super, dass man die Beläge je nach Gusto anpassen kann (so unter der Woche…). Vielen Dank für das tolle Foto und weiterhin viel Spass! LG Katharina
Ein Zopf erobert die Welt: mein veganer Zopf-Hit jetzt auch im Blog! Dieser vegane Zopf hat weit über meine Kursteilnehmer hinaus für Begeisterung gesorgt und in der internationalen Brotbackwelt Wellen geschlagen. Besonders in den USA, auf verschiedenen Foodplattformen und in der jüdischen Gemeinschaft, hat dieser Zopf ein unglaubliches Echo ausgelöst. Der Vegane Zopf wurde rund [...]
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Focaccia mit Dinkelmehl
Der Duft von süssem Knoblauch gefällt mir wahnsinnig gut. Und deshalb habe ich in letzter Zeit ein paar Experimente mit karamellisiertem Gemüse gemacht – fernab der „Crême Brûlée“. Du findest, das tönt kompliziert? Ist es überhaupt nicht. Da ich eine grosse Focaccia-Liebhaberin bin lag es also auf der Hand, ein solches Topping auf dieses tolle Apéro-Gebäck zu zaubern. Zusammen mit dem Oregano harmoniert es einfach wunderbar und wird auch deine Gäste reihenweise verzücken!
Dinkel – verträglicher Weizen
Es gibt viele Leute mit einer Weizenunverträglichkeit, die Dinkelmehl gut vertragen. Denn Dinkel ist die Urform des Weizens und nicht so überzüchtet wie manche Weizenart. Der hohe Kleber- und Eiweissgehalt verleiht Dinkelmehlen sehr gute Backeigenschaften. Es gibt jedoch zwei Punkte, die du bei der Verwendung von Dinkelmehl in Broten beachten solltest. Erstens mag es Dinkel nicht, zu lange geknetet zu werden (Gefahr der Überknetung). Und zweitens bindet Dinkel mehr Wasser als reines Weizenmehl. Die Gefahr, dass der Teig austrocknet, ist grösser. Deshalb wird hier mit einem Brühstück gearbeitet, um möglichst viel Flüssigkeit in den Teig zu bringen. Dinkelteige sollten auch eher kühl gehalten werden, sonst reissen sie schnell auf.
Schwierigkeit

Zeitplan
Zutaten
Zubereitung
Mehlkochstück
50g helles Dinkelmehl mit 250g Wasser in einer kleinen Pfanne unter ständigem Rühren – damit es keine „Klümpli“ gibt – aufkochen, bis die Masse dicklich wird. Noch kurz weiterrühren, bis sich die Masse beim Umrühren grob vom Pfannenboden löst. Abkühlen lassen, abdecken und mindestens 3 Stunden in den Kühlschrank stellen. Es ist überhaupt kein Problem, das Mehlkochstück 1-2 Tage im Kühlschrank zu lassen. Mach es, wann du Zeit hast und bleib auch beim Brot backen flexibel 😉
Ich finde es praktisch, das Mehlkochstück am Abend zu machen, so kannst du irgendwann am nächsten Tag mit dem Hauptteig beginnen und die Focaccia backfrisch unter die Gäste bringen.
Hauptteig
Das Mehlkochstück und alle Zutaten 5 Minuten auf kleinster Stufe mischen, dann nochmals 5-7 Minuten auf zweiter Stufe kneten. Der Teig ist sehr weich, er löst sich nur knapp vom Rand. Das ist gut so. Den Teig in eine Teigwanne geben oder in der Schüssel lassen. Innerhalb von 2 Stunden mindestens 3x mit nassen Händen falten. Zwischendurch immer wieder gut abdecken und eher an den kühlsten Ort in deinem Zuhause stellen, denn Dinkel hat es nicht gerne zu warm 😉
Das BesondersGut Stretch and Fold-Video-Tutorial findest du hier.
Belag
In den Falt-Pausen kannst du das Topping vorbereiten. Dazu alle Knoblauchzehen in Scheibchen schneiden und im Olivenöl 10-15 Minuten goldbraun dünsten. Den Ahornsirup beifügen und 10 Minuten bei relativ hoher Hitze caramellisieren. Achtung: Knoblauch darf nicht anbrennen, deshalb immer schön dranbleiben… Die Oreganoblättchen vom Stiel ablösen und unter die Mischung geben. Jetzt noch würzen, aber das Salz erst am Schluss, damit das Topping nicht wässrig wird.
Die frischen Knoblauchzehen werden jetzt in Scheibchen geschnitten.
Formen
Hast du den Teig genug gefaltet und gefällt dir seine Konsistenz, so gibst du ihn mit Hilfe der Teigkarte auf ein mit Olivenöl eingestrichenes Backblech (nicht sparen, sonst klebt es!). Jetzt verteilst du den Belag grob auf dem Teig und drückst ihn mit allen Fingern, die dir zur Verfügung stehen hinein. Gleichzeitig ziehst du den Teig sanft auseinander, sodass er schlussendlich ca. 1cm dick ist. Jetzt noch salzen.
Einmassieren ist fast wie ein Klavierkonzert geben. Alle Finger kommen zum Einsatz.
Stückgare
Jetzt nochmals 45-60 Minuten abgedeckt ruhen lassen. Nicht vergessen, spätestens jetzt den Backofen bei 220° vorzuheizen. Mit oder ohne Backstein möglich.
Backen
Die Focaccia bei 220° 25-30 Minuten ohne Dampf backen. 10-15 Minuten auf einem Gitter abkühlen lassen. Frische, ganze Oreganoblättchen darüber streuen und wenn möglich noch lauwarm servieren. En guete!
Der karamellisierte Knoblauch gibt dieser Focaccia das gewisse Etwas.
Und der Oregano steuert seinen Beitrag auch zu diesem Gaumenschmaus dazu.
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Focaccia mit Kamut-Mehl
Focaccia mit Gelbweizenmehl
6 replies to “Focaccia mit Dinkelmehl”
Simone
Liebe Katharina,
und wieder ein tolles Rezept von Dir, die Focaccia ist herrlich luftig und gleichzeitig saftig. Ich habe eine „Garden-Focaccia“ daraus gemacht, dem karamelisierten Knoblauch noch etwas Chili hinzugefügt und damit die Boden der Blumen gestaltet, so konnte jeder Gast selbst entscheiden, ob ein Stück mit oder ohne Knoblauch gegessen wird. Es hat allen super geschmeckt und ganz herzlichen Dank für dieses tolle Rezept, ich werde es mit Sicherheit noch sehr oft backen.
Liebe Grüße
Simone
Katharina Arrigoni
Hallo Simone
Wow! Was für ein tolles Kunstwerk. Die Idee mit dem Knoblauch ist super. Es freut uns, dass du mit uns backst und wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg und Freude.
Freundliche Grüsse
Annika und Katharina
Oli
Hallo Katharina
Sehr schöner Blog mit tollen Rezepten, Kompliment
Meinst Du, das Rezept würde inklusive Kochstück auch mit original italienischem Tipo 0 Mehl gut funktionieren?
LG Oli
Katharina Arrigoni
Hallo Oli – vielen Dank für deine Nachricht und das Kompliment, das freut mich natürlich sehr 🙂 Ja, da bin ich mir sicher, das würde sehr gut funktionieren. Das Mehlkochstück ist für alle eher hellen Mehle sehr geeignet. Allenfalls musst du anfänglich etwas Wasser zurückbehalten. Die Wasseraufnahmefähigkeit ist nicht bei allen Mehlen gleich. Schick dann mal ein Bild runter! Gruss, Katharina
Susanne
Liebe Katharina
Nachdem ich die Focaccia mit Kamutmehl gebacken hatte, habe ich auch die Version mit Dinkelmehl ausprobiert. Statt Knoblauch – die Gäste kamen unter der Woche 😉 – habe ich auch hier als Belag getrocknete Tomaten, Oliven und Speckwürfelchen gewählt. Nicht gemischt, sondern schön nebeneinander, damit jeder wählen konnte was er mag.
Es hat toll geschmeckt und da auch die Zubereitung mit einer Knetmaschine problemlos ist, kommt dieses Rezept ganz klar zu meinen Favoriten.
Herzlichen Dank, liebe Katharina, dass du so viel Backwissen und all deine Rezepte mit uns teilst.
Liebe Grüsse
Susanne
Katharina Arrigoni
Hoi Susanne – sieht sehr lecker aus. Es freut mich sehr, dass es dir so gut gelungen ist. Bei der Focaccia finde ich super, dass man die Beläge je nach Gusto anpassen kann (so unter der Woche…). Vielen Dank für das tolle Foto und weiterhin viel Spass! LG Katharina
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