Der Teig dieser luftigen Dinkel-Brötchen mag anfänglich erschreckend weich wirken. Der Versuchung, bei der Herstellung des Teiges zum Mehlsack zu greifen, solltest du wenn immer möglich widerstehen… Keine Angst: das anschliessende Falten stabilisiert den Teig auf wundersame Art und Weise. Mit etwas Geschick und Mehl an den Händen wird auch das Formen dieses zarten Teiges ein Heidenspass und du wirst schlussendlich mit sehr saftigen und hocharomatischen Dickbäuchern belohnt. Tönt doch verlockend, findest du nicht?
Mehlkochstück
Der Teig dieser Dinkel-Laibchen beinhaltet nebst einem Poolish auch ein Mehlkochstück. Das Mehlkochstück sieht aus wie eine Béchamelsauce. Wasser und wenig Mehl werden unter ständigem Rühren aufgekocht, bis die Mehlstärke verkleistert. Dabei kann sie sehr viel Wasser binden was bedeutet, dass mehr Wasser in den Teig geschmuggelt werden kann. Die Brote werden saftiger und auch luftiger und bleiben länger frisch. Das Mehlkochstück ist insbesondere für Dinkelbrote ideal – die ohne „Vorbehandlung“ recht schnell austrocknen und „bröckelig“ werden.
Vorteig/Poolish Tag 1, am Abend: für den Vorteig das Wasser in eine Schüssel geben. Die Hefe mit einem Löffel einrühren. Das Mehl zugeben und alles gut vermischen. Bedecken und bis am nächsten Tag bei Raumtemperatur gären lassen.
Mehlkochstück Tag 1, am Abend: für das Mehlkochstück das Wasser und das Mehl in eine kleine Pfanne geben. Mit einem Schwingbesen unter ständigem Rühren langsam aufkochen, bis das Gemisch eindickt. Etwas abkühlen lassen, mit Klarsichtfolie bedecken und über Nacht in den Kühlschrank stellen.
Hauptteig
Tag 2, im Verlauf des Tages: den Poolish und das kalte Mehlkochstück sowie alle weiteren Zutaten in der Rezept-Reihenfolge in die Knetschüssel geben und 10 Minuten auf Stufe 1 kneten. Es ist wichtig, Dinkelteige schonend, also auf kleiner Stufe, zu kneten.
Der Teig ist am Schluss sehr weich, aber bitte nicht verzagen! Den Teig bedecken und an einen eher kühlen Ort stellen. Ideal für Dinkelteige sind 20–22 °C.
Teig falten Den Teig in den nächsten 2 Stunden mit der nassen Hand 2–3mal falten. Dazwischen immer wieder gut bedecken. Am Schluss ist der Teig zwar immer noch weich, aber elastisch und strukturvoll.
Nicht vergessen, den Backofen rechtzeitig vorzuheizen. Diese Brötchen werden noch luftiger und knuspriger, wenn du sie auf einem Backstein backst. Alternativ ein Backblech als „Pseudo-Backblech“ verwenden.
Brötchen formen Den Teig mit der Teigkarte auf die leicht bemehlte Arbeitsfläche geben und 14 Teigstücke à 60g abwägen. Die Teigstücke rundherum zu Kugeln einschlagen und fortlaufend zu länglichen Laiben formen. Bei diesen Handgriffen sanft vorgehen und möglichst viel Luft im Teig behalten. Wenn nötig, die Hände etwas bemehlen. Die Laibe in Dinkel-Vollkornmehl wälzen und mit der Naht gegen unten auf zwei Backpapiere verteilen. Nochmals 20–30 Minuten bedeckt gehen lassen, zum Beispiel mit einem Küchentuch. Alternativ in ein Bäckerleinen legen.
Wie du einen länglichen Laib formst, zeige ich dir in diesem Video.
Backen Die erste Hälfte der Dinkel-Laibchen auf dem Backpapier längs ca. 0,5cm einschneiden und sofort im sehr gut vorgeheizten Ofen zuerst 8 Minuten bei 240 °C mit Dampf backen. Danach die Ofentüre öffnen, um den Dampf abzulassen. Dann weitere 10–12 Minuten bei 210 °C fertig backen. Für noch knusprigere Brötchen in den letzten 2 Minuten die Ofentüre einen Spalt öffnen.
Sobald die Temperatur wieder 240 °C erreicht hat, auch die zweite Hälfte der Dinkel-Laibchen einschneiden und backen.
Die Dinkel-Laibchen lassen sich auch sehr gut einfrieren und nach Bedarf auftauen.
Hallo Katharina
Dein neues Buch ist toll! Ich habe gestern die Schlitzer gebacken. Schon den Namen finde ich gut! Der Teig war sehr weich, ist aber im Ofen schön aufgegangen. Diese Schlitzer sind so gut!
Vielen Dank,
Therese
Hallo Katharina,
die Brötchen schauen lecker aus. ich suche was fürs Frühstück, OHNE Arbeit 😉 – d. h. ich würde die Brötchen eigentlich gern soweit fertigmachen, einfrieren und bei Bedarf wieder auftauen. Allerdings finde ich Brötchen im Allgemeinen dann nicht mehr sooo frisch und ich mag auch noch sehr gerne Brötchen mit Restwärme ;-). Könnte man die Brötchen auch nur „anbacken“ – dann auskühlen lassen und einfrieren und dann am Sonntagmorgen nur noch „fertig backen“. Ginge das und wenn ja – wie muss ich backen?
Und noch eine Frage: Ich backe von dir regelmäßig das Dinkelbrot – das ist „unser Brot“ geworden (allerdings mit Vollkornateil). Da ist der Teig ja auch eher weich – und ich backe ihn dann in einer Kastenform, sonst würde das Brot auseinanderlaufen. Wie muss ich mir das bei den Brötchen vorstellen, bleiben die von allein in Form oder benötigen sie auch „Halt“? Ginge dann ein Baguette-Blech? Sowas hätte ich zu Hause 🙂 Liebe Grüße, Katrin
Liebe Katrin – ich backe alle Brote immer fertig, bevor ich sie einfriere. Dann gehe ich wie folgt vor: https://www.besondersgut.ch/faq/wie-gehe-ich-vor-beim-brot-einfrieren-und-wieder-auftauen/ wenn du das Gefühl hast, dass der Teig zu weich ist, dann einfach 20-30g Wasser zurückbehalten. Nicht jedes Mehl nimmt gleich viel Wasser auf. Ja, richtig aufgearbeitete Brötchen bleiben in der Form und ein Baguette-Blech ist nicht nötig! Grüsse, Katharina
Hallo Katharina, ich habe die Brötchen jetzt schon mehrmals nachgebacken. Ich muss beichten, uns schmecken sie besser wenn ich nur 630er Dinkelmehl nehme. allerdings habe ich das Problem, die Brötchen in Form zu bringen, weil der Teig schon extrem klebrig ist. Könnte es daran liegen, dass man ohne Vollkorn vielleicht doch ein bisschen weniger Wasser nehmen muss? Wenn ja, wie viel weniger würdest du nehmen? Ich hänge mal Bilder an von gestern, dadurch, dass ich die Brötchen nicht wirklich Formen konnte, schauen Sie ein bisschen komisch aus aber es tut dem Geschmack keinen Abbruch und ich finde auch der Geschmack und die Krume sind top
Nimm einfach etwas weniger Flüssigkeit. Ja, Vollkorn benötigt mehr Wasser. Die Bilder habe ich nicht erhalten aber so wird es besser klappen. Ganz liebe Grüsse, Katharina
kaddi.lehner
Liebe Katharina, danke für deine Rückmeldung, ich habe gerade erst gesehen, dass meine Anfrage überhaupt hochgeladen wurde … oh weia :-/ – hatte das beim Backen am Handy gemacht – aber eine Fehlermeldung bekommen für Fotos und Kommentar, von daher dachte ich, es ist beides nicht angekommen. Verflixte Technik :-). Dann probiere ich die Brötchen das nächste Mal mit etwas weniger Flüssigkeit und lasse mich überraschen (noch hab ich welche im Tiefkühler…). Dann gibt es auch endlich mal Fotos – diesmal dann vom PC mit Gelingarantie 😀 liebe Grüße, Katrin (<— die heute zum ersten Mal ein Bummlerbrot angesetzt und beim Weissmehl vergessen hat, die Waage auf Tara zu setzen (war zum Glück das letzte Mehl was ich rein habe) und somit den Teig von der Konsistenz auf Verdacht zubereitet hat – bin gespannt, hab das zum ersten Mal gemacht, daher weiß ich nicht, wie der O-Teig nun gewesen wäre. Wird also eine Überraschung)
Nina
Liebe Katharina,
ich möchte die Brötchen gerne mit ein paar Kindergartenkindern backen und wollte fragen, ob man die Brötchen auch einfach nur abstechen könnte (wirken ist ja etwas zu kompliziert für die Kleinen 😉 ). Oder meinst Du, sie bekommen dann zu wenig Volumen?
Hallo Katharina,
jetzt habe ich die Dinkel-Laibchen und wie man auf dem Bild sieht, auch die Auvergnat-Brötchen nachgebacken. Die hydrophilen Teige sind einfach um Welten besser. Die Brötchen sind „saftiger“ und der Geschmack ist himmlisch. So muss es sein!
Bei der Teigmenge pro Teigling werde ich zukünftig auf 90-100 g gehen, also „Männerbrötchen“ backen ;).
Ich habe erst neulich bei einer Buchvorstellung im Web deine Seite entdeckt. Dein Blog ist optisch sehr schön und stylisch gestaltet. Die PDF Rezepte sind klar strukturiert, beim Backen eine große Hilfe. Deine Ideen zur Formgebung und dabei auch der Blick in die Backstube zu unseren französischen Nachbarn eine Bereicherung.
Ich habe auch schon „Epis“ in Ährenform gebacken, aber deine „Glücksbrötchen“ in Hufeisenform sehen noch besser aus und sind auch ein schönes zusätzliches Mitbringsel bei Einladungen.
Ich wünsche dir weiterhin gute innovative Ideen und Danke für deinen Blog.
Hallo Claus-Peter – es freut mich natürlich enorm, dass du mit mir backst und dass dir die Rezepte und der Blog gefallen, vielen Dank dafür! Ich bin ja wirklich ein grosser Fan der französischen Backkunst! Die Brötchen sind dir übrigens super gelungen! Weiterhin viel Freude und Erfolg beim Brotbacken und bis bald – Katharina
Nach langem ‚Handglänk-mal-pi‘ Backen fand ich dieses Rezept und wollte es unbedingt ausprobieren… und konnte es natürlich nicht lassen, es doch noch abzuändern 😉
Da ich eigentlich nur noch mit Sauerteig backe, kam anstelle des Poolish 120g ST zum Einsatz, mit entsprechend mehr Mehl und Wasser im Hauptteig. Ausserdem gab es nur zwei, dafür etwas grössere ‚Brötchen‘.
Dieser weiche Teig ist ja schon speziell, macht aber richtig Spass beim Falten! Nun, hier kommt meine Frage: wie schaffst du es, diesen Teig zu formen? Es ging ja schon einigermassen bei mir, aber die Teiglinge hielten ihre Form kaum eine Minute. Ich glaube auch nicht, dass ich schon in der Übergare war.. müsste ich mehr falten? Hab hier 3x in ca. 2h.
Jedenfalls rechnete ich schon mit Ciabatta morgen zum Frühstück, aber zum Glück gabs dann in den ersten 8, 10min noch ordentlich Ofentrieb 😀
Hallo Matthias – toll, dass du so am Experimentieren bist. Eine Ferndiagnose ist schwierig abzugeben. V.a. wenn du das Rezept abänderst. Aber es ist eigentlich ganz einfach: gib doch nur so viel Wasser dazu, wie es dir noch gefällt. Vielleicht in diesem Fall etwas weniger 😉 Das Brot sieht aber sehr „stabil“ aus. Weiterhin viel Spass und Erfolg – Katharina
Hallo liebe Katharina,
erstmal herzlichen Dank für dieses Rezept und all Deine wertvollen Tipps auf Deiner Seite.
Heute war ich zum ersten mal richtig zufrieden mit meinen Backergebnis was Brötchen betrifft und richtig froh über Deine Seite gestolpert zu sein!
Bei mir zuhause wird seit vielen Jahren mit Dinkelmehl gekocht und gebacken, aber so richtig an Brot und Brötchen hatte ich mich nie rangetraut – komme eher aus der Kuchenfraktion – und hab dennoch schon länger mit selbstgemachten Dinkelsemmeln geliebäugelt.
Auch wenn der erste Anlauf nicht absolut perfekt sein kann – das Einschneiden bedarf noch einiger Übung – Deine Dinkel-Laibchen werde ich hoffentlich mit der Zeit noch etwas perfekter hinbekommen.
Da ich auch nicht so der Frischhefe-Fan bin, hab ich mit Trockenhefe (meistens Bio, aber immer ohne Emulgator) gearbeitet.
Dabei sind endlich mal die Messlöffel im ml-Bereich zur Anwendung gekommen, die Jahrzehnte in der Schublade geschlummert haben, auch wenn die rechnerischen 0,033 Gramm Trocken-Hefe für den Vorteig Pi-mal-Daumen-Sache bleibt. Reiskorngröße dürfte aber auch hier eine gute Orientierung für’s Gewicht und Volumen sein.
Die 5 Gramm Frischhefe hab ich mit 4 ml Trockenhefe ersetzt, ebenso den Ahornsirup bzw Honig, da hatte ich 10 Gramm enzymaktives Backmalz aus Roggen verwendet.
Für die 50 Gramm Dinkelvollkornmehl im Hauptteig hab ich 1050er Dinkelmehl genommen und für die 25 Gramm Roggenvollkorn kam Dinkelvollkornmehl zum Einsatz.
Vielleicht kannst Du kurz erklären wieso Du Roggenvollkorn eingesetzt hast. Für die Enzyme? Geschmack?
Der Teig hat sich beim Verarbeiten richtig toll und fluffig angefühlt, und hat sich trotz der eingesetzten geringen Menge an Trockenhefe wunderbar entwickelt. Trotz der Weichheit kann man ihn auch wirklich toll verarbeiten! Und mein erster Versuch kann sich sehen lassen, geschmacklich ebenso…
… Dinkelsemmel pur – herrlich!
Ohne Zusatzstoffe und durch die lange Verarbeitungszeit bestimmt wesentlich bekömmlicher als die gekauften.
Gebacken hab ich eine Lage auf dem Baguette-Blech und eine Lage auf dem Backstein. Beide Resultate sind wirklich gut. Knusprige Kruste und ’ne traumhafte Krume!
Für das richtige bedampfen werde ich mir wohl noch ein paar kleine Lavasteine für die Sauna auf’s Backblech legen damit der Aufguss richtig dampft 😉
Nochmals herzlichen Dank für Rezept und Anleitung!
Hallo Giorgio – vielen Dank für deine Nachricht und sehr schön, dass du so viel Freude beim Brotbacken hast 😉 Das Roggenmehl habe ich gewählt, um den Brötchen eine rustikale Note zu verleihen, einen speziellen Touch. Du könntest es sicher auch weglassen. Das ist halt bei der Rezeptentwicklung so und hat nicht immer einen triftigen Grund. Aber schön, wenn das Rezept dann gut ankommt – beste Grüsse und weiterhin viel Freude – Katharina
Ich bin jetzt beim zweiten Mal auch bei reinen Dinkelbrötchen ohne Roggenmehl geblieben. Für die geringe Hefemenge die man beim Vorteig benötigt, wenn man Trockenhefe verwendet gibt es sogar Messlöffel für 0,1 ml was in etwa 0,04 g entspricht und den rechnerischen 0,033 Gramm (entspricht 0,1 g Frischhefe) sehr nahe kommt.
Meine Teiglinge portioniere ich auf 100 Gramm, dass ergibt dann neun fertige Brötchen zu knapp 85 Gramm, die bei mir vier bis fünf Tage reichen.
Bin angenehm positiv überrascht wie lange die Brötchen weich bleiben, kurz auf den Toaster und man hat auch am vierten oder fünften Tag wunderbare Dinkelsemmeln – außen knusprig, innen weich und keineswegs trocken!
Ich genieß und freu mich jedesmal auf diese selbstgemachten Frühstücksbrötchen!
Danke Dir nochmals…
Kann man diese Brötchen auch mit Sauerteig statt Hefe backen? Tendenziell müsste man den Polish mit ST herstellen, denn beim Hauptteig ist die Gare nicht lange genug.
Du kannst grundsätzlich alle hefebasierte Brote in Sauerteigbrote „verwandeln“, wenn du Übung darin hast. Ansonsten würde ich dir empfehlen, dir ein Rezept für sauerteigbasierte Dinkelbrötchen zu suchen. Grundsätzlich verwendet man für ein „helles“ Sauerteigbrot ca. 20–30% Sauerteig in Bezug auf die Gesamtmehlmenge. Kann natürlich auch stark variieren. Je nach Rezept und Führungsart. Im Sauerteig-Business gibt es keine fixen Zeiten – noch weniger als beim Backen mit Hefe – es kommt sehr darauf an, wie aktiv deine Sauerteigkultur ist und in welchem Temperaturbereich du arbeitest. Grüsse, Katharina
Hallo Katharina!
Wiederum ein fantastisches Rezept, Bravo!!!!
Das ich nicht soviel Zeit zum Brötchen Formen hatte, habe ich mich für den Gusstopf entschieden, meine Zeitknappheit hat sich gelohnt.
Es ist außen knusprig und innen überaus flaumig.
Danke, Katharina für das tolle Sonntagsfrühstück, Stefanie
Hallo Katharina, meinst Du, man könnte die Laibchen auch geformt über Nacht in den Kühlschrank stellen und morgens in den vorgeheizten Ofen schieben? Sie sehen köstlich aus! Liebe Grüße, Eva
Hallo Eva – davon würde ich dir abraten, denn sie würden über Nacht zusammenfallen. Der Teig ist sehr weich. Was du aber machen kannst, ist den Teig über Nacht gären zu lasse und die Brötchen am Morgen formen. Werden aber sicher nicht ganz so luftig. Grüsse, Katharina
Liebe Katharina
Was macht man, wenn man von der BIO Mühle viele verschiedene Dinkelmehl Resten hat? Man schaut bei Besonders.gut.ch nach, was man damit anstellen könnte.
Gut, dass bei uns zuhause gerade das Brot ausgegangen ist.
Was also lag näher, als Dein „DINKEL-LAIBCHEN“ Rezept auszuprobieren. Ich bin ja dank Cumulus Zopf bereits Polish und Mehlkochstück geschädigt – ich mag diese zweistufige Backart mit 0,X Gramm Hefe und der Béchamelsauce 😉 sehr.
Kurzum, es hat alles wunderbar funktioniert.
Einige Fakten aus meinem Backtagebuch.
– Zutaten EXAKT nach Deinem Rezept
– Hefe im Coop gekauft, und den Würfel mit der längsten Haltedauer herausgesucht…;-)
– Erste Ruhezeit gute 13h statt 12h
(Es ist schliesslich Samstag, und man muss nicht unbedingt frühmorgens aufstehen nur um den Hauptteig zu
machen.)
– Zweite Ruhezeit mit 22.5 Grad (es war im Keller mit 19Grad zu kühl, bzw. im Haus zu warm.
– Teig falten: Statt der 2-3mal/2h habe ich den Teig innert gut 3h 5Mal gefaltet, dann erst schien er mir diese ganz
spezielle Konsistenz zu haben, wie ich sie mittlerweile von Deinen anderen Rezepten her kenne. Schwer zu
beschreiben, diese gummiartige sehr elastische Masse.
Und dann beginnt der Teig irgendwie fertig an zu riechen….
– Brötchen formen: Hier hätte ich die finale Form in Dinkel-Vollkornmehl wälzen sollen, und nicht erst nach den
20–30 Minuten Ruhezeit. Das grobe Mehl lag überall herum, nur fast nicht mehr am Teig.
– Ich mag keine Brötchen, und habe aus Deiner 475g Mehlmenge zwei Brote à ca. 370g gemacht.
Resümee
Ein wunderbares Rezept ergibt zwei Brote bei gleicher Backzeit wie die Brötchen (gut vorgeheizt, und auf dem Backstein). Toll vielen Dank!!!
Hoi Stefan – vielen Dank für deine Rückmeldung. Das tönt alles sehr freudig! Und ich wünsche dir weiterhin viel Spass und Erfolg beim Experimentieren. Beste Grüsse, Katharina PS: und vielen Dank auch für das Foto!
Oh, die Brötchen sehen ja sehr fein aus! Wir sind gerade in den Ferien und ich habe meine „Utensilien“ nicht dabei… kann ich aus dem Teig auch nur ein grosses Brot formen anstatt kleine Brötchen?
ich habe die Brötchen gestern gebacken. Sie sind sehr lecker geworden, leider nicht ganz so fluffig wie deine. Was mich ein bisschen irritiert hat war die Größe. Meine waren nur ca. 7-8 cm lang und sind beim Garen auch nicht mehr weiter aufgegangen. Jetzt weiß ich nicht, ob ich was falsch gemacht habe oder ob das so gehört. Anbei ein Bild der Brötchen vor der Gare…
Liebe Grüße, Kathrina
Hallo Kathrina – dankeschön für’s Backen 😉 Ferndiagnose ist immer schwierig. War die Hefe sehr frisch? https://www.besondersgut.ch/brot-abc/hefe/ War der Teig gut entwickelt? Wenn die Gare nicht so weit wie gewünscht fortgeschritten ist, gib dem Teig noch mehr Zeit. Fixe Angaben sind sehr schwierig, da viele Parameter mitspielen, u.a. auch die Temperatur. Teig beobachten und Erfahrungen sammeln ist das Beste. Grüsse, Katharina
Die Brötchen sehen ja klasse aus. Auf jeden Fall werde ich die am Sonntag backen. Freu mich schon. Vielen lieben Dank für die Mühe, die du dir immer machst. Hab dich durch Zufall, Kommentar bei Brotdoc, entdeckt und bin hier hängengeblieben. Tolle Rezepte, sehr gute Tipps und Ideen- insgesamt eine tolle Homepage. Durch dich gebe ich meinem Sauerteig noch eine Chance-) auch Ruchmehl habe ich mir bereits bestellt und werde am Sonntag dein Ruchbrot mit Buttermilch backen. Also, bleib so wie du bist. Ich freu mich schon auf viele neue Rezepte. Liebe Grüße Anke
Hallo Anke – vielen Dank für das Kompliment, ganz lieb 😉 Bin gespannt, wie dir die Brötchen gefallen. Und ja bitte, gib dem Sauerteig nochmals eine Chance. Als Starthilfe kannst du dir sonst gerne den Hansueli bestellen, schau: https://www.besondersgut.ch/hansueli/. Ein verlässlicher, stabiler Typ! Grüsse und viel Spass beim Experimentieren, Katharina
Nachdem ich diese dickbäuchigen Mini-Baguettes aus dem Ofen gezogen habe musste ich sofort an kleine Schiffe denken, die zusammen auf dem Backpapier umherschwimmen. Deshalb taufte ich sie kurzerhand Kamut-Schiffchen. Sie werden deinen Abnehmern bestimmt einige Ahs… und Ohs… entlocken. Nicht nur durch ihre reizende Optik, sondern vor allem weil sie einfach himmlisch luftig und knusprig daherkommen. Ob „ohne …
Die Eigenproduktion von Malz ist nicht nur ein Duft-Spektakel sondergleichen. Die damit gebackenen Brote fallen geschmacklich und optisch einfach fantastisch aus. Und das Beste: Malz ist sehr einfach selber herzustellen. Doch was ist Malz überhaupt und was gilt es zu beachten, damit die hauseigene Produktion von Erfolg gekrönt wird? Malz wird auch als Malzextrakt, Malzpulver [...]
Von diesem entzückenden, aus Acri in Kalabrien stammenden Ostergebäck mit integriertem Ei, war ich sofort begeistert. Die italienische Foodbloggerin Azzurra Gaccione veröffentlichte dieses Familienrezept, welches sie seit ihrer Kindheit backt, auf ihrem Blog LightblueSugar. Das traditionell süsse Ostergebäck – welches in Süditalien noch in anderen Varianten in Erscheinung tritt – symbolisiert die Auferstehung Jesu Christi. Das Wort „cullura“ stammt aus dem Griechischen …
Dinkel-Laibchen
Der Teig dieser luftigen Dinkel-Brötchen mag anfänglich erschreckend weich wirken. Der Versuchung, bei der Herstellung des Teiges zum Mehlsack zu greifen, solltest du wenn immer möglich widerstehen… Keine Angst: das anschliessende Falten stabilisiert den Teig auf wundersame Art und Weise. Mit etwas Geschick und Mehl an den Händen wird auch das Formen dieses zarten Teiges ein Heidenspass und du wirst schlussendlich mit sehr saftigen und hocharomatischen Dickbäuchern belohnt. Tönt doch verlockend, findest du nicht?
Mehlkochstück
Der Teig dieser Dinkel-Laibchen beinhaltet nebst einem Poolish auch ein Mehlkochstück. Das Mehlkochstück sieht aus wie eine Béchamelsauce. Wasser und wenig Mehl werden unter ständigem Rühren aufgekocht, bis die Mehlstärke verkleistert. Dabei kann sie sehr viel Wasser binden was bedeutet, dass mehr Wasser in den Teig geschmuggelt werden kann. Die Brote werden saftiger und auch luftiger und bleiben länger frisch. Das Mehlkochstück ist insbesondere für Dinkelbrote ideal – die ohne „Vorbehandlung“ recht schnell austrocknen und „bröckelig“ werden.
Schwierigkeit

Zeitplan
Zutaten
Zubereitung
Vorteig/Poolish
Tag 1, am Abend: für den Vorteig das Wasser in eine Schüssel geben. Die Hefe mit einem Löffel einrühren. Das Mehl zugeben und alles gut vermischen. Bedecken und bis am nächsten Tag bei Raumtemperatur gären lassen.
Mehlkochstück
Tag 1, am Abend: für das Mehlkochstück das Wasser und das Mehl in eine kleine Pfanne geben. Mit einem Schwingbesen unter ständigem Rühren langsam aufkochen, bis das Gemisch eindickt. Etwas abkühlen lassen, mit Klarsichtfolie bedecken und über Nacht in den Kühlschrank stellen.
Tag 2, im Verlauf des Tages: den Poolish und das kalte Mehlkochstück sowie alle weiteren Zutaten in der Rezept-Reihenfolge in die Knetschüssel geben und 10 Minuten auf Stufe 1 kneten. Es ist wichtig, Dinkelteige schonend, also auf kleiner Stufe, zu kneten.
Der Teig ist am Schluss sehr weich, aber bitte nicht verzagen! Den Teig bedecken und an einen eher kühlen Ort stellen. Ideal für Dinkelteige sind 20–22 °C.
Teig falten
Den Teig in den nächsten 2 Stunden mit der nassen Hand 2–3mal falten. Dazwischen immer wieder gut bedecken. Am Schluss ist der Teig zwar immer noch weich, aber elastisch und strukturvoll.
Nicht vergessen, den Backofen rechtzeitig vorzuheizen. Diese Brötchen werden noch luftiger und knuspriger, wenn du sie auf einem Backstein backst. Alternativ ein Backblech als „Pseudo-Backblech“ verwenden.
Brötchen formen
Den Teig mit der Teigkarte auf die leicht bemehlte Arbeitsfläche geben und 14 Teigstücke à 60g abwägen. Die Teigstücke rundherum zu Kugeln einschlagen und fortlaufend zu länglichen Laiben formen. Bei diesen Handgriffen sanft vorgehen und möglichst viel Luft im Teig behalten. Wenn nötig, die Hände etwas bemehlen. Die Laibe in Dinkel-Vollkornmehl wälzen und mit der Naht gegen unten auf zwei Backpapiere verteilen. Nochmals 20–30 Minuten bedeckt gehen lassen, zum Beispiel mit einem Küchentuch. Alternativ in ein Bäckerleinen legen.
Wie du einen länglichen Laib formst, zeige ich dir in diesem Video.
Backen
Die erste Hälfte der Dinkel-Laibchen auf dem Backpapier längs ca. 0,5cm einschneiden und sofort im sehr gut vorgeheizten Ofen zuerst 8 Minuten bei 240 °C mit Dampf backen. Danach die Ofentüre öffnen, um den Dampf abzulassen. Dann weitere 10–12 Minuten bei 210 °C fertig backen. Für noch knusprigere Brötchen in den letzten 2 Minuten die Ofentüre einen Spalt öffnen.
Sobald die Temperatur wieder 240 °C erreicht hat, auch die zweite Hälfte der Dinkel-Laibchen einschneiden und backen.
Die Dinkel-Laibchen lassen sich auch sehr gut einfrieren und nach Bedarf auftauen.
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38 replies to “Dinkel-Laibchen”
Therese
Hallo Katharina
Dein neues Buch ist toll! Ich habe gestern die Schlitzer gebacken. Schon den Namen finde ich gut! Der Teig war sehr weich, ist aber im Ofen schön aufgegangen. Diese Schlitzer sind so gut!
Vielen Dank,
Therese
kaddi.lehner
Hallo Katharina,
die Brötchen schauen lecker aus. ich suche was fürs Frühstück, OHNE Arbeit 😉 – d. h. ich würde die Brötchen eigentlich gern soweit fertigmachen, einfrieren und bei Bedarf wieder auftauen. Allerdings finde ich Brötchen im Allgemeinen dann nicht mehr sooo frisch und ich mag auch noch sehr gerne Brötchen mit Restwärme ;-). Könnte man die Brötchen auch nur „anbacken“ – dann auskühlen lassen und einfrieren und dann am Sonntagmorgen nur noch „fertig backen“. Ginge das und wenn ja – wie muss ich backen?
Und noch eine Frage: Ich backe von dir regelmäßig das Dinkelbrot – das ist „unser Brot“ geworden (allerdings mit Vollkornateil). Da ist der Teig ja auch eher weich – und ich backe ihn dann in einer Kastenform, sonst würde das Brot auseinanderlaufen. Wie muss ich mir das bei den Brötchen vorstellen, bleiben die von allein in Form oder benötigen sie auch „Halt“? Ginge dann ein Baguette-Blech? Sowas hätte ich zu Hause 🙂 Liebe Grüße, Katrin
Katharina Arrigoni
Liebe Katrin – ich backe alle Brote immer fertig, bevor ich sie einfriere. Dann gehe ich wie folgt vor: https://www.besondersgut.ch/faq/wie-gehe-ich-vor-beim-brot-einfrieren-und-wieder-auftauen/ wenn du das Gefühl hast, dass der Teig zu weich ist, dann einfach 20-30g Wasser zurückbehalten. Nicht jedes Mehl nimmt gleich viel Wasser auf. Ja, richtig aufgearbeitete Brötchen bleiben in der Form und ein Baguette-Blech ist nicht nötig! Grüsse, Katharina
kaddi.lehner
Vielen Dank liebe Katharina, dann probiere ich das mal so aus. Die werden bestimmt lecker, ich lade ein Foto hoch, wenn ich sie gemacht habe 🙂
kaddi.lehner
Hallo Katharina, ich habe die Brötchen jetzt schon mehrmals nachgebacken. Ich muss beichten, uns schmecken sie besser wenn ich nur 630er Dinkelmehl nehme. allerdings habe ich das Problem, die Brötchen in Form zu bringen, weil der Teig schon extrem klebrig ist. Könnte es daran liegen, dass man ohne Vollkorn vielleicht doch ein bisschen weniger Wasser nehmen muss? Wenn ja, wie viel weniger würdest du nehmen? Ich hänge mal Bilder an von gestern, dadurch, dass ich die Brötchen nicht wirklich Formen konnte, schauen Sie ein bisschen komisch aus aber es tut dem Geschmack keinen Abbruch und ich finde auch der Geschmack und die Krume sind top
Katharina Arrigoni
Nimm einfach etwas weniger Flüssigkeit. Ja, Vollkorn benötigt mehr Wasser. Die Bilder habe ich nicht erhalten aber so wird es besser klappen. Ganz liebe Grüsse, Katharina
kaddi.lehner
Liebe Katharina, danke für deine Rückmeldung, ich habe gerade erst gesehen, dass meine Anfrage überhaupt hochgeladen wurde … oh weia :-/ – hatte das beim Backen am Handy gemacht – aber eine Fehlermeldung bekommen für Fotos und Kommentar, von daher dachte ich, es ist beides nicht angekommen. Verflixte Technik :-). Dann probiere ich die Brötchen das nächste Mal mit etwas weniger Flüssigkeit und lasse mich überraschen (noch hab ich welche im Tiefkühler…). Dann gibt es auch endlich mal Fotos – diesmal dann vom PC mit Gelingarantie 😀 liebe Grüße, Katrin (<— die heute zum ersten Mal ein Bummlerbrot angesetzt und beim Weissmehl vergessen hat, die Waage auf Tara zu setzen (war zum Glück das letzte Mehl was ich rein habe) und somit den Teig von der Konsistenz auf Verdacht zubereitet hat – bin gespannt, hab das zum ersten Mal gemacht, daher weiß ich nicht, wie der O-Teig nun gewesen wäre. Wird also eine Überraschung)
Nina
Liebe Katharina,
ich möchte die Brötchen gerne mit ein paar Kindergartenkindern backen und wollte fragen, ob man die Brötchen auch einfach nur abstechen könnte (wirken ist ja etwas zu kompliziert für die Kleinen 😉 ). Oder meinst Du, sie bekommen dann zu wenig Volumen?
LG
Nina
Katharina Arrigoni
Liebe Nina – ja das geht sicher. Ich würde eventuell noch 20g mehr Wasser in den Teig geben – oder mehr, je nach Mehl. Gruss, Katharina
Claus-Peter
Hallo Katharina,
jetzt habe ich die Dinkel-Laibchen und wie man auf dem Bild sieht, auch die Auvergnat-Brötchen nachgebacken. Die hydrophilen Teige sind einfach um Welten besser. Die Brötchen sind „saftiger“ und der Geschmack ist himmlisch. So muss es sein!
Bei der Teigmenge pro Teigling werde ich zukünftig auf 90-100 g gehen, also „Männerbrötchen“ backen ;).
Ich habe erst neulich bei einer Buchvorstellung im Web deine Seite entdeckt. Dein Blog ist optisch sehr schön und stylisch gestaltet. Die PDF Rezepte sind klar strukturiert, beim Backen eine große Hilfe. Deine Ideen zur Formgebung und dabei auch der Blick in die Backstube zu unseren französischen Nachbarn eine Bereicherung.
Ich habe auch schon „Epis“ in Ährenform gebacken, aber deine „Glücksbrötchen“ in Hufeisenform sehen noch besser aus und sind auch ein schönes zusätzliches Mitbringsel bei Einladungen.
Ich wünsche dir weiterhin gute innovative Ideen und Danke für deinen Blog.
Katharina Arrigoni
Hallo Claus-Peter – es freut mich natürlich enorm, dass du mit mir backst und dass dir die Rezepte und der Blog gefallen, vielen Dank dafür! Ich bin ja wirklich ein grosser Fan der französischen Backkunst! Die Brötchen sind dir übrigens super gelungen! Weiterhin viel Freude und Erfolg beim Brotbacken und bis bald – Katharina
Matthias
Hallo Katharina
Nach langem ‚Handglänk-mal-pi‘ Backen fand ich dieses Rezept und wollte es unbedingt ausprobieren… und konnte es natürlich nicht lassen, es doch noch abzuändern 😉
Da ich eigentlich nur noch mit Sauerteig backe, kam anstelle des Poolish 120g ST zum Einsatz, mit entsprechend mehr Mehl und Wasser im Hauptteig. Ausserdem gab es nur zwei, dafür etwas grössere ‚Brötchen‘.
Dieser weiche Teig ist ja schon speziell, macht aber richtig Spass beim Falten! Nun, hier kommt meine Frage: wie schaffst du es, diesen Teig zu formen? Es ging ja schon einigermassen bei mir, aber die Teiglinge hielten ihre Form kaum eine Minute. Ich glaube auch nicht, dass ich schon in der Übergare war.. müsste ich mehr falten? Hab hier 3x in ca. 2h.
Jedenfalls rechnete ich schon mit Ciabatta morgen zum Frühstück, aber zum Glück gabs dann in den ersten 8, 10min noch ordentlich Ofentrieb 😀
Und richtig lecker wurde es dann auch noch 🙂
Liebe Grüsse
Matthias
Katharina Arrigoni
Hallo Matthias – toll, dass du so am Experimentieren bist. Eine Ferndiagnose ist schwierig abzugeben. V.a. wenn du das Rezept abänderst. Aber es ist eigentlich ganz einfach: gib doch nur so viel Wasser dazu, wie es dir noch gefällt. Vielleicht in diesem Fall etwas weniger 😉 Das Brot sieht aber sehr „stabil“ aus. Weiterhin viel Spass und Erfolg – Katharina
Giorgio
Hallo liebe Katharina,
erstmal herzlichen Dank für dieses Rezept und all Deine wertvollen Tipps auf Deiner Seite.
Heute war ich zum ersten mal richtig zufrieden mit meinen Backergebnis was Brötchen betrifft und richtig froh über Deine Seite gestolpert zu sein!
Bei mir zuhause wird seit vielen Jahren mit Dinkelmehl gekocht und gebacken, aber so richtig an Brot und Brötchen hatte ich mich nie rangetraut – komme eher aus der Kuchenfraktion – und hab dennoch schon länger mit selbstgemachten Dinkelsemmeln geliebäugelt.
Auch wenn der erste Anlauf nicht absolut perfekt sein kann – das Einschneiden bedarf noch einiger Übung – Deine Dinkel-Laibchen werde ich hoffentlich mit der Zeit noch etwas perfekter hinbekommen.
Da ich auch nicht so der Frischhefe-Fan bin, hab ich mit Trockenhefe (meistens Bio, aber immer ohne Emulgator) gearbeitet.
Dabei sind endlich mal die Messlöffel im ml-Bereich zur Anwendung gekommen, die Jahrzehnte in der Schublade geschlummert haben, auch wenn die rechnerischen 0,033 Gramm Trocken-Hefe für den Vorteig Pi-mal-Daumen-Sache bleibt. Reiskorngröße dürfte aber auch hier eine gute Orientierung für’s Gewicht und Volumen sein.
Die 5 Gramm Frischhefe hab ich mit 4 ml Trockenhefe ersetzt, ebenso den Ahornsirup bzw Honig, da hatte ich 10 Gramm enzymaktives Backmalz aus Roggen verwendet.
Für die 50 Gramm Dinkelvollkornmehl im Hauptteig hab ich 1050er Dinkelmehl genommen und für die 25 Gramm Roggenvollkorn kam Dinkelvollkornmehl zum Einsatz.
Vielleicht kannst Du kurz erklären wieso Du Roggenvollkorn eingesetzt hast. Für die Enzyme? Geschmack?
Der Teig hat sich beim Verarbeiten richtig toll und fluffig angefühlt, und hat sich trotz der eingesetzten geringen Menge an Trockenhefe wunderbar entwickelt. Trotz der Weichheit kann man ihn auch wirklich toll verarbeiten! Und mein erster Versuch kann sich sehen lassen, geschmacklich ebenso…
… Dinkelsemmel pur – herrlich!
Ohne Zusatzstoffe und durch die lange Verarbeitungszeit bestimmt wesentlich bekömmlicher als die gekauften.
Gebacken hab ich eine Lage auf dem Baguette-Blech und eine Lage auf dem Backstein. Beide Resultate sind wirklich gut. Knusprige Kruste und ’ne traumhafte Krume!
Für das richtige bedampfen werde ich mir wohl noch ein paar kleine Lavasteine für die Sauna auf’s Backblech legen damit der Aufguss richtig dampft 😉
Nochmals herzlichen Dank für Rezept und Anleitung!
Katharina Arrigoni
Hallo Giorgio – vielen Dank für deine Nachricht und sehr schön, dass du so viel Freude beim Brotbacken hast 😉 Das Roggenmehl habe ich gewählt, um den Brötchen eine rustikale Note zu verleihen, einen speziellen Touch. Du könntest es sicher auch weglassen. Das ist halt bei der Rezeptentwicklung so und hat nicht immer einen triftigen Grund. Aber schön, wenn das Rezept dann gut ankommt – beste Grüsse und weiterhin viel Freude – Katharina
Giorgio
..lieben Dank für Deine Antwort Katharina.
Ich bin jetzt beim zweiten Mal auch bei reinen Dinkelbrötchen ohne Roggenmehl geblieben. Für die geringe Hefemenge die man beim Vorteig benötigt, wenn man Trockenhefe verwendet gibt es sogar Messlöffel für 0,1 ml was in etwa 0,04 g entspricht und den rechnerischen 0,033 Gramm (entspricht 0,1 g Frischhefe) sehr nahe kommt.
Meine Teiglinge portioniere ich auf 100 Gramm, dass ergibt dann neun fertige Brötchen zu knapp 85 Gramm, die bei mir vier bis fünf Tage reichen.
Bin angenehm positiv überrascht wie lange die Brötchen weich bleiben, kurz auf den Toaster und man hat auch am vierten oder fünften Tag wunderbare Dinkelsemmeln – außen knusprig, innen weich und keineswegs trocken!
Ich genieß und freu mich jedesmal auf diese selbstgemachten Frühstücksbrötchen!
Danke Dir nochmals…
Quasimodo
Kann man diese Brötchen auch mit Sauerteig statt Hefe backen? Tendenziell müsste man den Polish mit ST herstellen, denn beim Hauptteig ist die Gare nicht lange genug.
Katharina Arrigoni
Du kannst grundsätzlich alle hefebasierte Brote in Sauerteigbrote „verwandeln“, wenn du Übung darin hast. Ansonsten würde ich dir empfehlen, dir ein Rezept für sauerteigbasierte Dinkelbrötchen zu suchen. Grundsätzlich verwendet man für ein „helles“ Sauerteigbrot ca. 20–30% Sauerteig in Bezug auf die Gesamtmehlmenge. Kann natürlich auch stark variieren. Je nach Rezept und Führungsart. Im Sauerteig-Business gibt es keine fixen Zeiten – noch weniger als beim Backen mit Hefe – es kommt sehr darauf an, wie aktiv deine Sauerteigkultur ist und in welchem Temperaturbereich du arbeitest. Grüsse, Katharina
Stefanie
Hier noch das Foto von dem Brot
Stefanie
Hallo Katharina!
Wiederum ein fantastisches Rezept, Bravo!!!!
Das ich nicht soviel Zeit zum Brötchen Formen hatte, habe ich mich für den Gusstopf entschieden, meine Zeitknappheit hat sich gelohnt.
Es ist außen knusprig und innen überaus flaumig.
Danke, Katharina für das tolle Sonntagsfrühstück, Stefanie
Katharina Arrigoni
Hallo Stefanie – oh tolle Idee, als ganzes Brot zu backen! Freut mich, dass es dir gefallen hat. Grüessli, Katharina
Carlo
Hallo Katharina
Mein erstes Brotprojekt aus deinen tollen Rezepten ist vollbracht. Nicht ganz so fluffig aber trotzdem fein.
Grüessli
Carlo
Katharina Arrigoni
Ciao Carlo – danke für das Bild und die Nachricht, ganz toll! Und ich wünsche dir weiterhin viel Spass – Katharina
Eva
Hallo Katharina, meinst Du, man könnte die Laibchen auch geformt über Nacht in den Kühlschrank stellen und morgens in den vorgeheizten Ofen schieben? Sie sehen köstlich aus! Liebe Grüße, Eva
Katharina Arrigoni
Hallo Eva – davon würde ich dir abraten, denn sie würden über Nacht zusammenfallen. Der Teig ist sehr weich. Was du aber machen kannst, ist den Teig über Nacht gären zu lasse und die Brötchen am Morgen formen. Werden aber sicher nicht ganz so luftig. Grüsse, Katharina
Stefan
Liebe Katharina
Was macht man, wenn man von der BIO Mühle viele verschiedene Dinkelmehl Resten hat? Man schaut bei Besonders.gut.ch nach, was man damit anstellen könnte.
Gut, dass bei uns zuhause gerade das Brot ausgegangen ist.
Was also lag näher, als Dein „DINKEL-LAIBCHEN“ Rezept auszuprobieren. Ich bin ja dank Cumulus Zopf bereits Polish und Mehlkochstück geschädigt – ich mag diese zweistufige Backart mit 0,X Gramm Hefe und der Béchamelsauce 😉 sehr.
Kurzum, es hat alles wunderbar funktioniert.
Einige Fakten aus meinem Backtagebuch.
– Zutaten EXAKT nach Deinem Rezept
– Hefe im Coop gekauft, und den Würfel mit der längsten Haltedauer herausgesucht…;-)
– Erste Ruhezeit gute 13h statt 12h
(Es ist schliesslich Samstag, und man muss nicht unbedingt frühmorgens aufstehen nur um den Hauptteig zu
machen.)
– Zweite Ruhezeit mit 22.5 Grad (es war im Keller mit 19Grad zu kühl, bzw. im Haus zu warm.
– Teig falten: Statt der 2-3mal/2h habe ich den Teig innert gut 3h 5Mal gefaltet, dann erst schien er mir diese ganz
spezielle Konsistenz zu haben, wie ich sie mittlerweile von Deinen anderen Rezepten her kenne. Schwer zu
beschreiben, diese gummiartige sehr elastische Masse.
Und dann beginnt der Teig irgendwie fertig an zu riechen….
– Brötchen formen: Hier hätte ich die finale Form in Dinkel-Vollkornmehl wälzen sollen, und nicht erst nach den
20–30 Minuten Ruhezeit. Das grobe Mehl lag überall herum, nur fast nicht mehr am Teig.
– Ich mag keine Brötchen, und habe aus Deiner 475g Mehlmenge zwei Brote à ca. 370g gemacht.
Resümee
Ein wunderbares Rezept ergibt zwei Brote bei gleicher Backzeit wie die Brötchen (gut vorgeheizt, und auf dem Backstein). Toll vielen Dank!!!
Liebe Grüsse
Stefan
Katharina Arrigoni
Hoi Stefan – vielen Dank für deine Rückmeldung. Das tönt alles sehr freudig! Und ich wünsche dir weiterhin viel Spass und Erfolg beim Experimentieren. Beste Grüsse, Katharina PS: und vielen Dank auch für das Foto!
Marius Kleiner
Hallo Katharina,
Kann man aus dem Teig alternativ auch einen einzigen, grossen Laib formen? Wenn ja, worauf muss ich achten?
Danke & Gruss
Marius
Marius Kleiner
Sorry – hab grad gesehen, dass du die gleiche Frage ja schon beantwortet hast. Lesen müsste man können … 😉
Katharina Arrigoni
Danke und no prob. Katharina
Ursi
Oh, die Brötchen sehen ja sehr fein aus! Wir sind gerade in den Ferien und ich habe meine „Utensilien“ nicht dabei… kann ich aus dem Teig auch nur ein grosses Brot formen anstatt kleine Brötchen?
Katharina Arrigoni
Hoi Ursi. Ja, das geht bestimmt. Würde vielleicht etwas weniger Wasser nehmen. Gruss und schöne Ferien – Katharina
küchentraumundpurzelbaum by Kathrina
Hallo Katharina,
ich habe die Brötchen gestern gebacken. Sie sind sehr lecker geworden, leider nicht ganz so fluffig wie deine. Was mich ein bisschen irritiert hat war die Größe. Meine waren nur ca. 7-8 cm lang und sind beim Garen auch nicht mehr weiter aufgegangen. Jetzt weiß ich nicht, ob ich was falsch gemacht habe oder ob das so gehört. Anbei ein Bild der Brötchen vor der Gare…
Liebe Grüße, Kathrina
Katharina Arrigoni
Hallo Kathrina – dankeschön für’s Backen 😉 Ferndiagnose ist immer schwierig. War die Hefe sehr frisch? https://www.besondersgut.ch/brot-abc/hefe/ War der Teig gut entwickelt? Wenn die Gare nicht so weit wie gewünscht fortgeschritten ist, gib dem Teig noch mehr Zeit. Fixe Angaben sind sehr schwierig, da viele Parameter mitspielen, u.a. auch die Temperatur. Teig beobachten und Erfahrungen sammeln ist das Beste. Grüsse, Katharina
küchentraumundpurzelbaum by Kathrina
Wow, die sehen richtig toll aus. Die werde ich am Wochenende mal probieren…
Katharina Arrigoni
Das wär schön – schick dann mal ein Bild. Viel Spass! Katharina
Anke
Die Brötchen sehen ja klasse aus. Auf jeden Fall werde ich die am Sonntag backen. Freu mich schon. Vielen lieben Dank für die Mühe, die du dir immer machst. Hab dich durch Zufall, Kommentar bei Brotdoc, entdeckt und bin hier hängengeblieben. Tolle Rezepte, sehr gute Tipps und Ideen- insgesamt eine tolle Homepage. Durch dich gebe ich meinem Sauerteig noch eine Chance-) auch Ruchmehl habe ich mir bereits bestellt und werde am Sonntag dein Ruchbrot mit Buttermilch backen. Also, bleib so wie du bist. Ich freu mich schon auf viele neue Rezepte. Liebe Grüße Anke
Katharina Arrigoni
Hallo Anke – vielen Dank für das Kompliment, ganz lieb 😉 Bin gespannt, wie dir die Brötchen gefallen. Und ja bitte, gib dem Sauerteig nochmals eine Chance. Als Starthilfe kannst du dir sonst gerne den Hansueli bestellen, schau: https://www.besondersgut.ch/hansueli/. Ein verlässlicher, stabiler Typ! Grüsse und viel Spass beim Experimentieren, Katharina
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