Was jetzt genau ein Lievito Madre – oft unter der Abkürzung LM unterwegs – ist und worin der Unterschied zu einem „normalen“ Sauerteig besteht , darüber wird viel diskutiert und spekuliert. Für manche gibt es nämlich auch gar keinen Unterschied. Dazu gibt es noch länderspezifische Begriffsverständnisse. Ein Italiener versteht unter einem Lievito Madre – was übrigens Mutterhefe heisst – nicht unbedingt das Gleiche wie ein Amerikaner oder ein Nordeuropäer. Aus der Sicht einer Deutsch sprechenden Europäerin würde ich den Lievito Madre wie folgt spezifizieren.
Der Lievito Madre…
ist eine ursprünglich aus Italien stammende, milde Weizen-Sauerteigkultur. Mild, weil die Kultur fest (Hydration 40-50%), eher warm und mit hellen Mehlen geführt wird. Vor allem aber wird sie anfänglich und manchmal auch zwischendurch – und das ist meiner Meinung nach der grösste Unterschied zum „klassischen“ Sauerteig – mit etwas Honig, manchmal Olivenöl, reifen Früchten oder Trockenobst (wieder) in die Gänge gebracht.
wird – wegen seiner tiefen Hydration – von Hand geknetet und nicht verrührt – oftmals wird er danach dünn aus- und anschliessend zu einer Kugel aufgerollt.
wird nach dem Kneten oben kreuzartig eingeschnitten: das hat keine religiösen Gründe (zumindest für mich nicht) sondern es erlaubt den Mikroorganismen – respektive dem festen Teig – sich besser zu „entfalten“. Manche streichen ihn vor dem Einschneiden noch mit Olivenöl ein. Das hat zum Ziel, dass die Teighaut nicht austrocknet während dem Gärprozess. Auch leicht mit Wasser einsprühen wäre eine Alternative – falls nötig.
wird oftmals zur Lagerung satt in Tücher eingebunden (Salami-Technik) oder in Wasser „eingelegt“.
wird in unseren Breitengraden oft zusätzlich zur Hefe in den Teig gegeben, also quasi als zusätzlicher Motor für Hefeteige (hybrides Brot backen).
Ich persönlich backe nicht mit Sauerteigkulturen UND Hefe und ich backe auch nicht mit Weizensauerteig UND Lievito Madre. Aber das ist halt meine ganz persönliche Brot-Weltordnung. Jedem das Seine 😉
Es gib mehrere Möglichkeiten, zu einem Lievito Madre zu kommen.
Möglichkeit 1: man erstellt ihn von Grund auf neu. Das Vorgehen ist dabei vergleichbar mit der Erstellung eines Sauerteigs. Ausser eben, dass man beim ersten Mischen (und nur dann!) zum Beispiel noch etwas Honig beimischt – danach warme Führung. Die Nektarhefen des Honigs sollen die Fermentation ankurbeln und spenden dem Lievito Madre u.a. das milde Aroma. Diese Variante dauert allerdings ein Weilchen. Denn für diese klassische Zubereitung wird von Anfang an helles Mehl verwendet und dieses liefert den Mikroorganismen nicht so viel Nahrung wie Mehle mit höherem Randschichten-Anteil.
Möglichkeit 2 (so habe ich es gemacht): von einem bestehenden Weizen-Sauerteig 20g abnehmen und mit 80g Halbweissmehl, 40g Wasser und einem halben Teelöffel qualitativ hochwertigem (und nicht mit Brotbrösmeli und Butter vermischtem!) Honig gut verkneten. Über Nacht warm – zum Beispiel unter der Backofenlampe – gehen lassen. Diesen Vorgang habe ich nach meiner 80-40-20-Regel 3-4x wiederholt (Honig ab der zweiten Fütterung weglassen!). Der Lievito Madre wird mit jedem Mal milder.
Möglichkeit 3: das Tempo der Lievito-Madre-Herstellung mit Hilfe von „Wildem Wasser“, sogenanntem Ferment- oder Hefewasser, beschleunigen.
Möglichkeit 4: sich von jemandem einen Lievito Madre schenken lassen. In den Achtzigerjahren waren die unter den Namen Hermann, Siegfried und Robert bekannten Lievito-Madre-Kulturen (sie wurden zwar mehrheitlich als „Sauerteig“ betitelt) sehr populär. Sie wurden mit Zucker oder Milch gestartet/gefüttert und von Haushalt zu Haushalt weiterverschenkt. Ein soziales Bindeglied zwischen Brotkünstlern, sozusagen.
Livieto Madre: Lagerung/Fütterung Der Lievito Madre sollte alle 7 Tage aufgefrischt werden: 20g Anstellgut vom LM, 80g Halbweissmehl und 40g Wasser. Er kann auch mindestens 2-3 Wochen im Kühlschrank aufbewahrt werden, benötigt dann aber mehrere Auffrischungen, v.a. wenn man exklusiv mit Lievito Madre backen und auf Hefe verzichten möchte. Für hybrides Brot kann der Lievito Madre auch direkt aus dem Kühlschrank verwendet werden.
Benötigte Menge Für reine Lievito-Madre-Brote nimmt man 20-30% der Gesamtmehlmenge als LM. Das ist also mit dem Weizen-Sauerteig vergleichbar. Selbstverständlich kommt es auch hier auf die Führungsart, die Temperaturen und so weiter an. Der Lievito Madre empfiehlt sich für eher helle Brote – also z.B. nicht für Roggenbrote.
Wenn es rein um die Lebenserhaltung/Auffrischung geht, so füttere ich weder den klassischen Sauerteig noch den Lievito Madre mit den oft angegebenen 100-200(!)g. Es scheint mir einfach eine zu grosse Verschwendung. Ich benutze immer „nur“ 50g Mehl für den Sauerteig und 80g Mehl für den Lievito Madre (Rest im entsprechenden Verhältnis). Das hat bis jetzt immer einwandfrei funktioniert.
Rezepte mit Lievito Madre folgen laufend hier. Zudem veröffentliche ich auf meinem Instagram-Kanal meine laufenden Test-Ergebnisse – stay tuned!
du schreibst, dass du für eine Lebenserhaltung/Auffrischung beim Sauerteig immer 50g und nicht mehr verwendest. Wie kommen diese zustande und wie ist deine Vorgehensweise?
Ansonsten würde nach deiner 4-10-10 Methode eigentlich noch weniger Mehl anfallen, nämlich immer nur 10g pro 4-10-10 Auffrischer oder? Wie viele von den einzelnen Auffrischern empfiehlst du, wenn das Sauerteiganstellgut nach ca. 1 Woche Kühlschranklagerung nach Nahrung ruft?
Hallo Andi
Ja, bei Katharina Methode fällt sehr wenig „Abfall“ an. Ich empfehle dir, den Sauerteig vor dem Backen 2-3 Mal mit der 4-10-10 Methode aufzufrischen. Wenn er sich innerhalb von 4-6 Stunden verdoppelt ist er für dein Rezept super vorbereitet. Viele Angaben zum Thema Sauerteig findest du auch in unseren FAQ, z.B. hier: https://www.besondersgut.ch/faq/brot-abc/aktives-anstellgut/
Beste Grüsse, Nadja
Danke Katharina, super Erklärung, meine Dinkelbrötchen und auch mein Pizzateig sind mit deinem Lievito Madre perfekt geworden – liebe Grüsse aus Salzburg
Sehr guter Artikel! Aber ich möchte noch hinzufügen, dass der Kreuzschnitt nicht nur der Optik wegen gemacht wird, sondern eine Funktion hat. Analog zu festen Vorteigen wie pâte fermentèe, kann man diesen Kreuzschnitt in einer Teigkugel (auf halber Höhe ausgeführt) auch beim LM dazu verwenden, um die Volumenzunahme zu erkennen, ohne dass man ein photographisches Gedächtnis haben muss, um zu wissen, wie gross der Teig vor der Ruhezeit war.
Hallo Katharina,
ich habe mir vor ein paar Wochen einen lievito madre hergestellt. Er ist weit davon entfernt, eine
yoghurtähnliche Konsistenz zu haben. Was mich stört ist die zähe Konsistenz die schwer von den
Händen und den benutzten Utensilien abzuwaschen geht. Ich kann ihn quasi nur in Fetzen heraus-
ziehen aus dem Glas. An die Mengenangaben bei der Herstellung habe ich mich gehalten. In italienischen
Youtubvideos ist der lievito madre ganz flüssig. Was habe ich falsch gemacht.
Herzliche Grüße
von Karin
Liebe Karin – der Lievito Madre ist ein sehr fester, süsser Sauerteig, der mit hellen Mehlen geführt wird. Es stimmt, er ist sehr zäh und klebrig! In Italien sagen sie dem flüssigen Sauerteig li.co.li. Grundsätzlich kannst du deinen Sauerteig so führen, wie er dir gefällt, eher etwas flüssiger oder fester. Das wird auch einen Einfluss auf das Aroma haben. Abhängig natürlich auch vom Mehl, das du verwendest. Grüsse, Katharina
Ciao Katharina
Wir haben von uns schon ein bis zwei mal auf diesem Weg gelesen und ich war auch schon zwei mal bei einem Kurs bei Dir.
Aber was Du nicht weisst ich habe schon 30 Jahre Gastronomie hinter mir und kahm eigentlich nur durch mein Handycap zu dieser
Leidenschaft. Aber was mich heute noch schlaflose Nächte verursacht ist wen ich ein problem nicht lösen kann! Der springende Punkt
ist die 2 Worte(hybrides Brot) kürzlich kürzlich kaufte ich am Flughafen bei Steiner ein Holzofen Brot(war wirklich Lecker) und da ich
früher auch in der Lebensmittel Kotrolle gearbeitet habe, intressierte mich daher auch die Delaration! Neben Weizen und Roggenmehl
Kartoffeln und glaube auch Gerstenmalz war da Eben “ Hefe + Sauerteig “ natürlich war da keine genaue Mengenangabe wie Du dir
denken kannst. Und jetzt zu Dir „Dozent“ der Backologie gibt es da ein Richtmass wenn man beide treibmittel benutz? Obwol sie für Dich
nicht typisch sind. Erlöse mich von meinen Alpträumen, ich würde gerne so ein Brot versuchen zu machen.
Liebe Grüsse Werni
Hoi Werni – toll, dass du das Brot backen für dich entdeckt hast! Hybrid backen ist gang und gäbe. Bei Bäckereien und Hobbybäckern. Es spricht auch grundsätzlich gar nichts dagegen, Hefe UND Sauerteig für ein Brot zu verwenden. Nur verstösst es halt gegen meine ganz persönliche Welt-Brotordnung. Und deswegen werde ich hier sehr wahrscheinlich auch nie ein solches Brot publizieren. Weiterhin viel Spass und Erfolg in der Backstube wünscht dir Katharina
Liebe Katharina
Ich habe durch die Landliebe Zeitschrift Dein Blog enzdeckt und bin begeistert. Ich experimentiere und backe seit 2 Jahre und benütze statt LM Li.co.li (licoli). Ich finde diese Pasta-Madre Version genial, hat eine yoghurtähnliche Konsistenz und muss weniger oft gefuttert werden.
Das Backenvirus ist etwas zwischen Leidenschaft und Sucht, es ist jedesmal Magie, dass aus so wenige und einfache Zutaten etwas so herrlich duftend, immer verschieden und komplex wie Brot entstehen kann.
Danke für alle schöne Tipps und Empfehlungen, endlich weiss ich wie ich Malz dazu testen kann.
Backstube Grüsse und alles Gute
Manu
Hoi Manu – herzlichen Dank für dein liebes Feedback. Freut mich sehr 😉 Also ich kenne das mit Leidenschaft und Sucht. Die Möglichkeiten sind einfach grenzenlos. Und wenn man neu- und wissbegierig ist, möchte man einfach immer weiter und weiter…. Da ich im „flüssigen Bereich“ mit einem „normalen“ Weizensauerteig arbeite (der auch schon recht mild ist) habe ich mich für den LM entschieden. Was hast du initial benutzt für den licoli? Honig? Jetzt fütterst du aber nur mit Mehl und Wasser? Grüessli und schöne Obig – Katharina
Ein sehr verständlicher und klarer Artikel. Danke Katharina! Ich freu mich schon auf Deine LM-Rezepte! MacGyver wird es Dir bestimmt nicht übelnehmen! Und so hat er im Kühlschrank Gesellschaft!
Jetzt hast Du ich neugierig gemacht. Ich mach mir auch einen Lievito Madre!
Ja genau, die Rezepte… da bin ich noch nicht richtig fündig geworden. Bis jetzt habe ich einfach deine Sauerteig-Brote mut LM gebacken, jedoch ca. die doppelte Menge des Anstellgutes verwendet. (50gr auf schlussendlich 500gr Mehl)
Bin also gespannt was noch kommt 🙂
Liebe Bärbel – vielen Dank. Es freut mich natürlich sehr, wenn meine Erklärungen gut ankommen. Ich versuche immer, die Inhalte frisch von der Leber runterzuschreiben. Schliesslich bin ich auch nur aus Fleisch und Blut 😉 Grüssdi – Katharina
Darf ich vorstellen? Meine ganz persönliche Interpretation des Tessiner Brotkuchens, jetzt auch im Blog! ➡️ Das Rezept findest du am Schluss dieses Blogbeitrages. Aber das ist natürlich noch lange nicht alles, was du mit altem Brot anstellen kannst! Hier sind einige kreative Ideen, um Altbrot wieder zum Star der Küche zu machen: Brotauflauf: Alte Brotreste [...]
Der Gärkorb wird für die finale Ruhephase von bereits geformten Teigen benutzt. In ihm geniessen die Teiglinge ein perfektes Gärklima und erhalten zusätzliche Stabilität. Die Ruhephase kann kurz bei Raumtemperatur sein oder sich über mehrere Stunden bis zu einem ganzen Tag im Kühlschrank erstrecken. Aber bitte: Der Gärkorb kommt nie in den Backofen! Wie gehts? [...]
Fermentwasser, auch Hefewasser, Wildes Wasser oder Wildhefe genannt, basiert auf dem gleichen Prinzip wie dem einer Sauerteigkultur. Im Mittelpunkt stehen dabei Wilde Hefen, die sich überall tummeln: in der Luft, an unseren Händen, unseren Kleidern, unseren Lebensmitteln, unserem ganzen Leben! Die primäre Aufgabe dieser Hefen ist es, Zucker (Kohlenhydrate) in Alkohol zu verwandeln. Während dieser [...]
Lievito Madre
Was jetzt genau ein Lievito Madre – oft unter der Abkürzung LM unterwegs – ist und worin der Unterschied zu einem „normalen“ Sauerteig besteht , darüber wird viel diskutiert und spekuliert. Für manche gibt es nämlich auch gar keinen Unterschied. Dazu gibt es noch länderspezifische Begriffsverständnisse. Ein Italiener versteht unter einem Lievito Madre – was übrigens Mutterhefe heisst – nicht unbedingt das Gleiche wie ein Amerikaner oder ein Nordeuropäer. Aus der Sicht einer Deutsch sprechenden Europäerin würde ich den Lievito Madre wie folgt spezifizieren.
Der Lievito Madre…
Ich persönlich backe nicht mit Sauerteigkulturen UND Hefe und ich backe auch nicht mit Weizensauerteig UND Lievito Madre. Aber das ist halt meine ganz persönliche Brot-Weltordnung. Jedem das Seine 😉
Es gib mehrere Möglichkeiten, zu einem Lievito Madre zu kommen.
Möglichkeit 1: man erstellt ihn von Grund auf neu. Das Vorgehen ist dabei vergleichbar mit der Erstellung eines Sauerteigs. Ausser eben, dass man beim ersten Mischen (und nur dann!) zum Beispiel noch etwas Honig beimischt – danach warme Führung. Die Nektarhefen des Honigs sollen die Fermentation ankurbeln und spenden dem Lievito Madre u.a. das milde Aroma. Diese Variante dauert allerdings ein Weilchen. Denn für diese klassische Zubereitung wird von Anfang an helles Mehl verwendet und dieses liefert den Mikroorganismen nicht so viel Nahrung wie Mehle mit höherem Randschichten-Anteil.
Möglichkeit 2 (so habe ich es gemacht): von einem bestehenden Weizen-Sauerteig 20g abnehmen und mit 80g Halbweissmehl, 40g Wasser und einem halben Teelöffel qualitativ hochwertigem (und nicht mit Brotbrösmeli und Butter vermischtem!) Honig gut verkneten. Über Nacht warm – zum Beispiel unter der Backofenlampe – gehen lassen. Diesen Vorgang habe ich nach meiner 80-40-20-Regel 3-4x wiederholt (Honig ab der zweiten Fütterung weglassen!). Der Lievito Madre wird mit jedem Mal milder.
Möglichkeit 3: das Tempo der Lievito-Madre-Herstellung mit Hilfe von „Wildem Wasser“, sogenanntem Ferment- oder Hefewasser, beschleunigen.
Möglichkeit 4: sich von jemandem einen Lievito Madre schenken lassen. In den Achtzigerjahren waren die unter den Namen Hermann, Siegfried und Robert bekannten Lievito-Madre-Kulturen (sie wurden zwar mehrheitlich als „Sauerteig“ betitelt) sehr populär. Sie wurden mit Zucker oder Milch gestartet/gefüttert und von Haushalt zu Haushalt weiterverschenkt. Ein soziales Bindeglied zwischen Brotkünstlern, sozusagen.
Livieto Madre: Lagerung/Fütterung
Der Lievito Madre sollte alle 7 Tage aufgefrischt werden: 20g Anstellgut vom LM, 80g Halbweissmehl und 40g Wasser. Er kann auch mindestens 2-3 Wochen im Kühlschrank aufbewahrt werden, benötigt dann aber mehrere Auffrischungen, v.a. wenn man exklusiv mit Lievito Madre backen und auf Hefe verzichten möchte. Für hybrides Brot kann der Lievito Madre auch direkt aus dem Kühlschrank verwendet werden.
Benötigte Menge
Für reine Lievito-Madre-Brote nimmt man 20-30% der Gesamtmehlmenge als LM. Das ist also mit dem Weizen-Sauerteig vergleichbar. Selbstverständlich kommt es auch hier auf die Führungsart, die Temperaturen und so weiter an. Der Lievito Madre empfiehlt sich für eher helle Brote – also z.B. nicht für Roggenbrote.
Wenn es rein um die Lebenserhaltung/Auffrischung geht, so füttere ich weder den klassischen Sauerteig noch den Lievito Madre mit den oft angegebenen 100-200(!)g. Es scheint mir einfach eine zu grosse Verschwendung. Ich benutze immer „nur“ 50g Mehl für den Sauerteig und 80g Mehl für den Lievito Madre (Rest im entsprechenden Verhältnis). Das hat bis jetzt immer einwandfrei funktioniert.
Rezepte mit Lievito Madre folgen laufend hier. Zudem veröffentliche ich auf meinem Instagram-Kanal meine laufenden Test-Ergebnisse – stay tuned!
20 replies to “Lievito Madre”
AndiY
Hallo Katharina,
du schreibst, dass du für eine Lebenserhaltung/Auffrischung beim Sauerteig immer 50g und nicht mehr verwendest. Wie kommen diese zustande und wie ist deine Vorgehensweise?
Ansonsten würde nach deiner 4-10-10 Methode eigentlich noch weniger Mehl anfallen, nämlich immer nur 10g pro 4-10-10 Auffrischer oder? Wie viele von den einzelnen Auffrischern empfiehlst du, wenn das Sauerteiganstellgut nach ca. 1 Woche Kühlschranklagerung nach Nahrung ruft?
Danke dir,
Andi
Nadja Böller
Hallo Andi
Ja, bei Katharina Methode fällt sehr wenig „Abfall“ an. Ich empfehle dir, den Sauerteig vor dem Backen 2-3 Mal mit der 4-10-10 Methode aufzufrischen. Wenn er sich innerhalb von 4-6 Stunden verdoppelt ist er für dein Rezept super vorbereitet. Viele Angaben zum Thema Sauerteig findest du auch in unseren FAQ, z.B. hier: https://www.besondersgut.ch/faq/brot-abc/aktives-anstellgut/
Beste Grüsse, Nadja
Manfred W.
Danke Katharina, super Erklärung, meine Dinkelbrötchen und auch mein Pizzateig sind mit deinem Lievito Madre perfekt geworden – liebe Grüsse aus Salzburg
Katharina Arrigoni
Super – freut mich! Danke für dein Feedback
Thomas W
Sehr guter Artikel! Aber ich möchte noch hinzufügen, dass der Kreuzschnitt nicht nur der Optik wegen gemacht wird, sondern eine Funktion hat. Analog zu festen Vorteigen wie pâte fermentèe, kann man diesen Kreuzschnitt in einer Teigkugel (auf halber Höhe ausgeführt) auch beim LM dazu verwenden, um die Volumenzunahme zu erkennen, ohne dass man ein photographisches Gedächtnis haben muss, um zu wissen, wie gross der Teig vor der Ruhezeit war.
Katharina Arrigoni
Hallo Thomas – besten Dank!
Karin
Hallo Katharina,
ich habe mir vor ein paar Wochen einen lievito madre hergestellt. Er ist weit davon entfernt, eine
yoghurtähnliche Konsistenz zu haben. Was mich stört ist die zähe Konsistenz die schwer von den
Händen und den benutzten Utensilien abzuwaschen geht. Ich kann ihn quasi nur in Fetzen heraus-
ziehen aus dem Glas. An die Mengenangaben bei der Herstellung habe ich mich gehalten. In italienischen
Youtubvideos ist der lievito madre ganz flüssig. Was habe ich falsch gemacht.
Herzliche Grüße
von Karin
Katharina Arrigoni
Liebe Karin – der Lievito Madre ist ein sehr fester, süsser Sauerteig, der mit hellen Mehlen geführt wird. Es stimmt, er ist sehr zäh und klebrig! In Italien sagen sie dem flüssigen Sauerteig li.co.li. Grundsätzlich kannst du deinen Sauerteig so führen, wie er dir gefällt, eher etwas flüssiger oder fester. Das wird auch einen Einfluss auf das Aroma haben. Abhängig natürlich auch vom Mehl, das du verwendest. Grüsse, Katharina
Werni Bickel
Ciao Katharina
Wir haben von uns schon ein bis zwei mal auf diesem Weg gelesen und ich war auch schon zwei mal bei einem Kurs bei Dir.
Aber was Du nicht weisst ich habe schon 30 Jahre Gastronomie hinter mir und kahm eigentlich nur durch mein Handycap zu dieser
Leidenschaft. Aber was mich heute noch schlaflose Nächte verursacht ist wen ich ein problem nicht lösen kann! Der springende Punkt
ist die 2 Worte(hybrides Brot) kürzlich kürzlich kaufte ich am Flughafen bei Steiner ein Holzofen Brot(war wirklich Lecker) und da ich
früher auch in der Lebensmittel Kotrolle gearbeitet habe, intressierte mich daher auch die Delaration! Neben Weizen und Roggenmehl
Kartoffeln und glaube auch Gerstenmalz war da Eben “ Hefe + Sauerteig “ natürlich war da keine genaue Mengenangabe wie Du dir
denken kannst. Und jetzt zu Dir „Dozent“ der Backologie gibt es da ein Richtmass wenn man beide treibmittel benutz? Obwol sie für Dich
nicht typisch sind. Erlöse mich von meinen Alpträumen, ich würde gerne so ein Brot versuchen zu machen.
Liebe Grüsse Werni
Katharina Arrigoni
Hoi Werni – toll, dass du das Brot backen für dich entdeckt hast! Hybrid backen ist gang und gäbe. Bei Bäckereien und Hobbybäckern. Es spricht auch grundsätzlich gar nichts dagegen, Hefe UND Sauerteig für ein Brot zu verwenden. Nur verstösst es halt gegen meine ganz persönliche Welt-Brotordnung. Und deswegen werde ich hier sehr wahrscheinlich auch nie ein solches Brot publizieren. Weiterhin viel Spass und Erfolg in der Backstube wünscht dir Katharina
Manu Burkhardt
Liebe Katharina
Ich habe durch die Landliebe Zeitschrift Dein Blog enzdeckt und bin begeistert. Ich experimentiere und backe seit 2 Jahre und benütze statt LM Li.co.li (licoli). Ich finde diese Pasta-Madre Version genial, hat eine yoghurtähnliche Konsistenz und muss weniger oft gefuttert werden.
Das Backenvirus ist etwas zwischen Leidenschaft und Sucht, es ist jedesmal Magie, dass aus so wenige und einfache Zutaten etwas so herrlich duftend, immer verschieden und komplex wie Brot entstehen kann.
Danke für alle schöne Tipps und Empfehlungen, endlich weiss ich wie ich Malz dazu testen kann.
Backstube Grüsse und alles Gute
Manu
Katharina Arrigoni
Hoi Manu – herzlichen Dank für dein liebes Feedback. Freut mich sehr 😉 Also ich kenne das mit Leidenschaft und Sucht. Die Möglichkeiten sind einfach grenzenlos. Und wenn man neu- und wissbegierig ist, möchte man einfach immer weiter und weiter…. Da ich im „flüssigen Bereich“ mit einem „normalen“ Weizensauerteig arbeite (der auch schon recht mild ist) habe ich mich für den LM entschieden. Was hast du initial benutzt für den licoli? Honig? Jetzt fütterst du aber nur mit Mehl und Wasser? Grüessli und schöne Obig – Katharina
Patrizia
Ein sehr verständlicher und klarer Artikel. Danke Katharina! Ich freu mich schon auf Deine LM-Rezepte! MacGyver wird es Dir bestimmt nicht übelnehmen! Und so hat er im Kühlschrank Gesellschaft!
Jetzt hast Du ich neugierig gemacht. Ich mach mir auch einen Lievito Madre!
Katharina Arrigoni
Danke Patrizia – ja ich bin gespannt, was aus dem LM noch alles entsteht 😉 Grüessli, Katharina
Nathalie Schiesser
Ja genau, die Rezepte… da bin ich noch nicht richtig fündig geworden. Bis jetzt habe ich einfach deine Sauerteig-Brote mut LM gebacken, jedoch ca. die doppelte Menge des Anstellgutes verwendet. (50gr auf schlussendlich 500gr Mehl)
Bin also gespannt was noch kommt 🙂
Katharina Arrigoni
Hoi Nathalie – das hat scheinbar wunderbar geklappt. Deine Brote sehen „ämel“ toll aus ;-). Grüsse, Katharina
Balu
Geht auf die suche nach Rezepten mit Fermentteig – nichts anderes ist der Lievito Madre, ein fermentierter Vorteig der milde Säuren und Hefen bildet.
Erich
Die Schweiz gehört sehr wohl zum Kontinent Europa, nur nicht zur EU. Deswegen sind wir Schweizer immer noch Europäer 🙂
Bärbel Tesch
Das ist mit Abstand die beste Erklärung fürn LM, die ich bisher gesehen habe
Katharina Arrigoni
Liebe Bärbel – vielen Dank. Es freut mich natürlich sehr, wenn meine Erklärungen gut ankommen. Ich versuche immer, die Inhalte frisch von der Leber runterzuschreiben. Schliesslich bin ich auch nur aus Fleisch und Blut 😉 Grüssdi – Katharina
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